
Leadership-Reflexion der Woche (#3): Emotionen in der Führung?
Emotionen? Nein danke…
Kennst du das Gefühl, wenn du im Meeting eigentlich schreien könntest – aber dich dann doch wieder zurückhältst?
Oder wenn du auf dem Heimweg merkst, wie viel du heute wieder geschluckt hast?
Viele Führungskräfte denken: „Ich darf meine Emotionen nicht zeigen – das wirkt unprofessionell.“
Aber was, wenn genau das Gegenteil wahr ist?
Auf den Punkt gebracht – 3 Tipps für gesunden Umgang mit Emotionen
- Gefühle benennen statt verdrängen
Sag ehrlich: „Ich bin gerade echt frustriert, weil…“ – das schafft Nähe und Authentizität. Du musst nicht ausrasten, aber du darfst Mensch sein. - Zwischen Gefühl und Reaktion atmen
Wut? Traurigkeit? Enttäuschung? Kurz innehalten, atmen, bewusst reagieren. Das ist keine Schwäche, sondern Selbstführung. - Emotionen als Kompass nutzen
Warum macht dich die Situation wütend? Vielleicht, weil dir Gerechtigkeit wichtig ist. Emotionen zeigen, was dir am Herzen liegt – und das macht dich als Führungskraft greifbar.
FAQ: „Aber verliere ich dann nicht an Autorität?“
Eine häufige Frage – verständlich. Doch Studien zeigen:
Führungskräfte, die authentisch Emotionen zeigen, wirken vertrauenswürdiger und nahbarer.
Autorität entsteht nicht durch Maske – sondern durch Haltung.
Wichtig: Emotionen zeigen ≠ unkontrolliert reagieren.
Fehlergeschichte: Peter, der „Fels in der Brandung“
„Ich dachte, ich muss immer stark sein“, erzählt Peter.
„Dann platzte mir irgendwann der Kragen – vor versammeltem Team. Peinlich. Aber im Nachhinein heilsam.“
Er begann, regelmäßig kleine Emotionen zu teilen:
„Das hat Mut gebraucht – aber es hat unser Team verändert. Mehr Offenheit. Mehr Vertrauen. Weniger Missverständnisse.“
Sein Learning:
👉 Emotionen unterdrücken kostet Kraft.
👉 Sie bewusst zu zeigen, schafft Verbindung.
Hintergrund & Studien: Warum Emotionen wichtig sind
- Gallup Studie 2023: Mitarbeitende, die sich emotional gesehen fühlen, sind bis zu 27 % produktiver.
- Harvard Business Review: Emotionale Authentizität korreliert mit höherem Vertrauen und Engagement im Team.
- LINC Personality Profiler: Emotionale Intelligenz ist einer der stärksten Prädiktoren für Führungserfolg.
Reflexionsfrage: Wann hast du das letzte Mal ehrlich gesagt, wie es dir wirklich geht – im Job?
Was wäre, wenn du dich öfter zeigen würdest – nicht perfekt, sondern menschlich?
Stell dir vor, dein Team sieht in dir nicht nur den Chef, sondern den Menschen.
Mit Stärken, Zweifeln, Klarheit und Gefühl.
Was könnte dann möglich werden?